Ist Glutenunverträglichkeit nur ein Trend?

Gluten im Weizenkorn

Gluten im Weizenkorn

Glutenfrei ist derzeit in aller Munde und entsprechende Lebensmittel sind immer mehr in Supermärkten und Discountern zu finden. Der Markt verzeichnet Zuwachsraten von jährlich um 10 %. Allerdings dürfte die echte Unverträglichkeit viel geringer sein als gedacht.

Von der Glutenunverträglichkeit klar abzugrenzen ist die Zöliakie.

Bei der Zöliakie erzeugt das Immunsystem in einer überschießenden Reaktion Antikörper gegen bestimmte Getreide-Eiweiße (Gliadine – Kleber-Eiweiße). Diese Antikörper attackieren körpereigenes Gewebe und führen zu irreversiblen Schäden an der Darmschleimhaut. Weitere Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto Erkrankung der Schilddrüse, auch Osteoporose und Anämie (Blutarmut) sind mit der Zöliakie häufig vergesellschaftet. In diesem Fall ist das Weglassen von jedwedem Getreideprodukt die einzig lebensrettende Maßnahme. Ein wesentliches gemeinsames Symptom von Glutenunverträglichkeit und Zöliakie ist eine Reizdarm-Symptomatik mit Durchfällen und schmerzhaften Verdauungsstörungen. Im Gegensatz zur Zöliakie finden sich bei der Glutenunverträglichkeit keine Gliadin-Antikörper im Blut. Auch eine Darmzottenbiopsie zeigt dann unauffällige histologische Befunde. Die Zöliakie-Häufigkeit liegt bei 0,5-1% der Bevölkerung. Dabei sind Frauen häufiger betroffen als Männer. Die sogenannte Glutenunverträglichkeit scheint weitaus häufiger zu sein. Dazu wurden viele Untersuchungen durchgeführt.

Eine multizentrische Studie am Universtitätsklinikum in Freiburg prüfte an 100 Reizdarmpatienten die Häufigkeit echter Glutenunverträglichkeit.

Die Probanden hielten zunächst drei Wochen glutenfreie Diät. Wer danach eine signifikante Besserung der Symptome und Lebensqualität angab, galt als „Responder“ und bekam eine Woche lang 5,6 g Gluten am Tag oder Placebo. Auch der beteiligte Arzt wurde in Unkenntnis belassen, was er seinem Patienten verabreichte, um unbewusste, unterschwellige Reaktionen zu vermeiden. Eine Glutenunverträglichkeit wurde dann attestiert, wenn es unter der Belastung zu einer deutlichen Rückkehr der Symptome kam.

Die Studie fand heraus, dass das aber nur auf 25 der initial 81 Responder zutraf. Das heißt, noch nicht einmal 30 % der Patienten, die auf eine glutenfreie Diät ansprechen, haben wirklich eine Unverträglichkeit.

Über die Gründe für die angegebenen Beschwerden gibt es bisher keine gesicherten Erkenntnisse, man kann daher nur spekulieren, vielleicht haben andere Getreidebestandteile eine Bedeutung. Neben der Änderung der Getreideeigenschaften durch Züchtung/Gentechnik werden auch andere Ursachen vermutet, wie Störung der Darm-Bakterien-Zusammensetzung und psychische Faktoren. Aus oben genannte Studie lässt sich ein so genannter negativer Placebo Effekt (Nocebo) ableiten, das heißt die Beschwerden entstehen quasi schon durch das Lesen des Beipackzettels.

Patienten, welche solche Reizdarm-Symptome zeigen, müssen nicht gleich zu glutenfreier Kost greifen, zumal diese auch finanziell nicht unerheblich zu Buche schlägt. Es bringt keinen Nutzen, Gluten aus der Nahrungsaufnahme zu verbannen, wenn die wahre Ursache für die Unverträglichkeit nicht behandelt wird. Vielmehr wäre es einen Versuch wert, einmal den eigenen Lebensstil kritisch zu hinterfragen. Ganz gleich ob Stress, Mangelernährung in Form von ungesundem Fast-food oder andere Auslöser in Frage kommen, nur mit einer physisch und psychisch gesunden Lebensweise bleiben Sie fit und verhindern solche Reaktionen ihres Körpers.

Bei Obst besteht keine Glutenunverträglichkeit und es ist gesund und Stress vorbeugend

Bei Obst besteht keine Glutenunverträglichkeit und es ist gesund und Stress vorbeugend

Neben einer gründlichen schulmedizinischen Zöliakie-Ausschlussdiagnostik bietet sich eine Kinesiologische Ursachendiagnostik von Lebensmittelunverträglichkeiten an. Dabei ist das Zusammenspiel von Körper, Seele, Darm und Ernährung zu berücksichtigen.

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