Kräuterwanderung mit zengamed und dem „Kräuterhexer“

Taubnessel, Breitwegerich, Beifuß…, alles schon mal gehört. Aber wie sieht das Grünzeug aus und woran erkenne ich es?

Edel oder Unkraut

Man könnte sie für eine edle Orchidee halten: die Blüte der purpurroten Taubnessel

So konnte jetzt eine Gruppe von Besuchern und Patienten des Ärztezentrums verschüttetes Wissen wieder ausgraben und Neues über Kräuter und deren Wirkung während einer Kräuterwanderung erfahren. Zusammen mit dem Kräuterexperten Enrico Eisenhuth machten sie sich auf den Weg, inmitten der Stadt Leipzig essbare oder medizinisch verwendbare Pflanzen zu finden. Man muss ja zunächst mal skeptisch sein, ob das in unseren heutigen steril zugepflasterten Metropolen überhaupt funktioniert. Da wächst doch nichts mehr, wenn alle Straßen und Wege mit Teerbelag überzogen sind und parkende Autos den letzten freien Raum noch zustellen. Doch dann konnten die Teilnehmer nur noch staunen: Bei der Kräuterwanderung benötigte der Kräuterfachmann Eisenhuth für eine Wegstrecke von gerade mal 800 Metern gut und gerne zwei Stunden um alle Gewächse, die zu sehen waren, erklären zu können. Und dabei hatte er jedes Mal auch das entsprechende Kraut in der Hand!

Kräuterwanderung als Wissensvermittlung

Sie wurden von einer Mücke gestochen? Kein Problem: Breitwegerich wächst fast überall – ein Blatt zerkauen und mit Speichel vermischt auf den Stich auftragen, ein paar Sekunden an etwas anderes denken und der Juckreiz ist passé.

Ihr sonntäglicher Schweinebraten liegt Ihnen schwer im Magen? Auch kein Problem: mit Beifuß gewürzt wird er bekömmlicher. Das in Alkohol angesetzte Kraut als Magenbitter oder getrocknet als Tee getrunken, schon ist das Völlegefühl Vergangenheit.

Blätter an Bäumen, Gräser und Kräuter, nichts ist vor Enrico Eisenhuth sicher – er weiß zu allem etwas zu berichten. Seien es Anekdoten über die frühere Verwendung, seien es medizinische Hinweise oder einfach nur kulinarische Tipps. Der Begriff „Kräuterhexe“ ist auf ihn in der männlichen Bezeichnung „Kräuterhexer“ durchaus anwendbar. Nur sein Familienname hat, wie man vermuten könnte, mit der Botanik so gar nichts gemeinsam. Der aus dem Harz stammende Pharmareferent hat seinen Namen wohl durch das bodenständige Handwerk der Eisenhütter, also dem erzverarbeitenden Gewerbe erhalten. Enrico Eisenhuth finden Sie auch bei krautkultur.de